Aktuelle Informationen

Stand 02.04.2021
Liebe UnterstützerInnen, FreundInnen und Angehörige von Zerhusen & Blömer und dem St. Anna-Stift in Kroge,

vor einem Monat hatten wir den kalendarischen Frühlingsanfang. Die Sonnenstrahlen erreichen uns und merklich kehrt in den letzten Wochen und Monaten auch wieder mehr Lebendigkeit bei Zerhusen & Blömer ein. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, kurz zurückzublicken. Wir haben ein Jahr voller Veränderungen hinter uns. Ein Jahr der Pandemie, mit dem sogenannten „Lockdown“, ein Jahr mit Zeiten der Quarantäne und der Zurückhaltung. Es war ein Jahr, das uns allen viel Neues abverlangte, Abstand zu halten, anstatt aufeinander zuzugehen. Gleichzeitig möchte ich nochmal das Augenmerk darauf richten, was dieses Jahr noch alles mit sich brachte. Wir haben gemeinsam mit viel Zuversicht und Zusammenhalt gemeinschaftliche Solidarität gelebt. Wir mögen uns räumlich voneinander entfernt haben, unsere Herzen sind jedoch näher zusammengerückt in dem großen Willen der gemeinschaftlichen Verantwortung für unsere Gesellschaft.

Es ist das Osterfest alljährlich für den Hasen recht beschwerlich. (Wilhelm Busch)

Dieser humorvolle Spruch stammt von dem Dichter und Zeichner Wilhelm Busch. Die Osterzeit liegt unmittelbar vor uns. Doch was bedeuten diese Tage eigentlich genau? Karfreitag ist der Tag der Trauer. Es ist der Tag, an dem Jesus nach christlichem Glauben am Kreuz gestorben ist. Dicht gefolgt von der Auferstehung und vom Fest der Freude, Ostern. Genau in diesen Tagen, in Zeiten der Rücksichtnahme und gleichwohl in Zeiten der Beschränkungen, spüren wir sehr unterschiedliche Emotionen dicht aufeinander. Es liegt in der Natur des Menschen, dass wir wahrhafte Freude oft erst dann empfinden können, je schwieriger der Weg zuvor gewesen ist. Wir freuen uns über Genesung nach einer Krankheit, vergessen jedoch manchmal, uns aufrichtig über unsere Gesundheit zu freuen. Wir freuen uns über Erfolge umso mehr, je härter der Weg dahin war. Das vergangene Jahr war für viele von Ihnen nicht leicht. Es war durchzogen von unsicheren Momenten und Isolation. Zu Beginn von Corona war vielen, auch mir, nicht klar, was diese Pandemie bedeuten würde. Und was da auf uns zukommt.

Rückblick und Vorschau

Noch im letzten Jahr gab es Zeiten, in den wir in Quarantäne waren, nicht in den Garten gehen konnten. Bewohnerinnen und Bewohner durften teilweise Ihre Zimmer oder Wohnbereiche nicht verlassen. Wie schön ist es doch, dass wir ein Jahr später die Natur genießen können. Ich spüre ein deutliches Aufblühen bei Zerhusen & Blömer und im St. Anna-Stift in Kroge. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass bei uns im Hause alle BewohnerInnen und das komplette im Einsatz befindliche Personal geimpft sind. Wir waren sehr früh dran und freuen uns, dass wir alle diesen ersten wichtigen gesundheitlichen Schutz bereits genießen dürfen.

Scheideweg

Aktuell befindet sich Deutschland an einem Scheideweg. Es gab in Berlin und Hamburg erste kleine öffentliche Probe-Veranstaltungen mit PCR-Tests, FFP2-Masken-Pflicht und Abstandsregelung. Tübingen startete als Modell-Stadt den Versuch einer Öffnung von Geschäften und damit ein Stückchen Normalität, bis die Corona-Inzidenzwerte hier und auch bundesweit wieder stark gestiegen sind. Die Diskussionen über Lockerungen der vergangenen Wochen werden von stetig steigenden Infektionszahlen überschattet. So zogen Hamburg, Brandenburg, Niedersachen und zum Teil auch Bayern die Notbremse. Es gelten für die Einwohner ab Karfreitag harte Ausgangsbeschränkungen ab 21 Uhr. Dem gegenüber stehen 10 Millionen geimpfte Menschen in Deutschland. Diese Entwicklung zeigt, dass wir einerseits ein Stückchen aufatmen können. Andererseits bedeutet es, noch immer Rücksicht zu nehmen, achtsam zu sein und sich an die Regeln zu halten – auch für uns bei Zerhusen & Blömer.

Frühling und Neuanfang

An Ostern geht es um so viel mehr als die bunten Eier und die Schokoladenhasen. Wir befinden uns gleichzeitig in einer Zeit des Neubeginns, in der die Natur ihre Knospen entfaltet. Ostern und auch der Frühling zeigen uns immer wieder, dass die Dinge nicht stets so sind wie sie zu sein scheinen. Die Natur verändert sich quasi über Nacht. Wir sehnen die milden Sonnenstrahlen, den Duft der Osterglocken, Krokusse und Tulpen herbei. Den Duft von gemähtem Gras. Doch ganz gleich wie sehr wir uns diese besondere Zeit herbeiwünschen: Wir können den Frühling nicht herbeirufen, er kommt erst dann, wenn die Zeit reif ist. Und genau so ist es auch momentan in unser aller Leben. Wenn die Zeit reif ist für Veränderung, tritt sie ein. Wir können es selten künstlich oder gar mit Druck beschleunigen und schon gar nicht verhindern. Dieses Bild möchte ich gerne auf die aktuelle Situation übertragen.

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, mir ist bewusst, dass Sie unter dem Schutz der Impfung am liebsten wieder loslegen möchten wie früher. Sich voller Tatendrang und Energie in neue Erlebnisse stürzen möchten. Einfach zurück in die Normalität. Weiterhin möchte ich Sie herzlich bitten, diese Gelegenheit auch zu ergreifen – unseren wunderschönen Garten zu genießen und die angebotenen Aktivitäten. Und sie gleichzeitig bitten, weiterhin wie gewohnt Rücksicht zu nehmen. Auch die hier ansässigen Ordensschwestern haben den Drang, die Menschen in den anderen Wohnbereichen zu besuchen. Es passt nicht zu ihnen, sich hinter den Klostermauern zurückzuziehen. Sie möchten ihrer Mission, für die Menschen da zu sein, nachkommen. Sie möchten die Gemeinschaft auch über die Mauern und Wände hinaus zelebrieren. Wir alle hoffen, dass dies bald wieder wie gewohnt möglich sein wird.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, in Zeiten großer Verunsicherung seid ihr der stabile Fels. In Zeiten vieler Fragen liefert ihr empathische Antworten. In Zeiten der Orientierungslosigkeit seid ihr der feste Pfad. Euer Einsatz ist von unfassbar großem Wert – nicht nur für unsere Gesellschaft, sondern auch für mich.

Ihr seid nicht nur die pflegerische Stütze, sondern auch die seelische. Der Schichtdienst kann zuweilen sehr belastend sein. Die tägliche Arbeit gibt euch wundervolle Momente, ihr bekommt viel Dankbarkeit und das glückselige Gefühl, für andere Menschen da sein zu dürfen. Mir ist jedoch nur zu gut bewusst, eure Arbeit kann zu einem richtigen Knochenjob werden. Wenn Kolleginnen und Kollegen in Isolation mussten, seid ihr füreinander eingesprungen und habt dies aufgefangen.

In dieser Zeit spielt jeder einzelne von euch eine herausragende Rolle. Dabei haben sich alle Bereiche engagiert ergänzt. Ihr alle hattet erhöhtes Arbeitsaufkommen, eine höhere Belastung und sicherlich auch mal schlaflose Nächte. Pflegedienst, Tagespflegen, Wohngruppen oder Pflegeheim:

Ihr alle habt hervorragend zusammengearbeitet und dafür möchte ich euch von Herzen danken.

 

Nun liegt es an uns, weiterhin achtsam zu sein, bis wir die Pandemie vollends überwunden haben oder zumindest ein deutliches Stück in Richtung Lockerungen gekommen sind.

Danke

Diese Zeit eignet sich besonders, um Dank zu sagen. Danke, dass wir im Verhältnis relativ gut durch diese so ungewöhnliche Zeit gekommen sind. Ich danke Ihnen und Euch von ganzem Herzen für Verständnis und das gute Miteinander. Wir sind sicherlich noch nicht am Ende angekommen, denn während der Pandemie bedeutet es, weiterhin achtsam zu sein. Ihre und eure Mithilfe weiß ich sehr zu schätzen.

Bleiben Sie gesund und genießen Sie die sonnigen Tage des Neuanfangs im Frühling.

Frohe Ostern!

Rufen Sie uns gerne an unter der Nummer Tel: 04442-805-0