Historie St. Anna-Stift & Herz-Jesu Kirche

Eine bewegte Vergangenheit, eine lebendige Zukunft.

Die Geschichte des St. Anna-Stift Kroge und der Herz-Jesu Kirche ist eng verbunden mit der Familie Wassenberg. Mit den Geschwistern Elisabeth Blömer und Angela Zerhusen, beide geborene Wassenberg, ist sie es bis heute. Streifen Sie durch die spannende Geschichte des Lebens am Pickerweg.

ZEITGENÖSSISCHE POSTKARTE

Auf dieser alten Postkarte sind der Wassenberghof, das St. Anna-Stift und die Lourdesgrotte zu sehen. Die Abkürzung „i. Oldbg.“ weist auf das Großherzogtum Oldenburg hin, das von 1871 bis 1945 bestand.

ORIGINALSCHRIFTEN IN ALTDEUTSCH

In der Familienchronik Wassenberg sind handschriftliche Notizen und Ausführungen aus vergangenen Jahrhunderten zu bewundern.

ANNA WASSENBERG UND FRANZ HEINRICH GÖTTKE-KROGMANN

Anna Wassenberg heiratete 1902 den Kroger Zeller Franz Heinrich Göttke-Krogmann. Franz Heinrich verstarb 1917 und konnte die Geburt des Klosters nicht mehr miterleben.

ANNA KROGMANN-WASSENBERG

Auch nach der Realisierung der Bauvorhaben auf dem Wassenberghof blieb sie dem Kloster und der Kapelle eng verbunden.

ANNAS ELTERN UND GESCHWISTER

Auf dem Familienfoto (um 1890) ist die Familie von Anna Wassenberg zu sehen. Von links nach rechts: Maria, Vater Heinrich Arnold, Heinrich, Anna, Mutter Maria Anna und Antonia.

INNERES DER KAPELLE 1932

Das Inventar der 1925 geweihten Kapelle konnte durch großzügige Zuwendungen zahlreicher Privatpersonen und Unternehmen aus der Region finanziert werden.

BLICK AUFS KLOSTER

Wie auf dieser alten Fotografie gut zu sehen, liegt das Kloster in unmittelbarer Nähe zum Pickerweg. Der alte Handels- und Pilgerweg gehörte zur Via Baltica und somit zu den Wegen der Jakobspilger.

DER PICKERWEG

Das 1926 aufgenommene Bild zeigt ebenfalls den Pickerweg. Im Hintergrund ist das Klostergebäude zu erkennen.

ALTES NIEDERSACHSENHAUS

Im altehrwürdigen Niedersachsenhaus betrieb die Familie Wassenberg eine Herberge. Kaufleute fanden hier auf ihren beschwerlichen Handelsreisen einen sicheren Unterschlupf.

Chronologie der Entstehung des St. Anna-Stift Kroge.

19. Jahrhundert

Durch den Ausbau von Chausseen und der Eisenbahn verliert der Pickerweg immer weiter an Bedeutung. Der über Jahrhunderte ausgelastete Handelsweg verweist, die Herbergen am Wege müssen schließen – auch die des Wassenberghofs.

Um 1860

Gründung einer Ziegelei. Immer wieder fehlt es an Tonnachschub. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bringt die Produktion schließlich zum Stillstand. Nach dem Kriegsende werden die Gebäude abgerissen.

Um 1896

Bau der Mühle durch Heinrich Arnold Wassenberg, dem Vater von Anna Krogmann-Wassenberg. 1924 während des Klosterbaus wird das Wasserrad durch eine Turbinenanlage ersetzt. Diese versorgt bis zum Anschluss ans allgemeine Stromnetz Hof, Kloster und Kapelle mit Elektrizität.

1902

Anna Wassenberg heiratet Franz Heinrich Göttke-Krogmann. Ein Jahr später ziehen sie vom Wassenberghof fort, um das Göttke-Erbe anzutreten.

1909

Die jüngste Schwester von Anna, Antonia, schließt sich den Franziskanerinnen zu St. Mauritz als Schwester Stanislaua an. In Anna reift der Gedanke, auf dem Wassenberghof ein Erholungsheim für Krankenschwestern zu errichten.

Ab 1914

Die Beschwerlichkeiten des Ersten Weltkriegs und Erkrankungen fordern ihren Tribut. Annas Mutter, der Ehemann, die Schwester, der Schwager und der Neffe verlassen sie nach und nach. Nur Anna Krogmann-Wassenberg erlebt das Kriegsende.

1917

Noch vor Kriegsende zieht Anna Krogmann-Wassenberg zurück auf den Wassenberghof, der ihr nun als älteste Erbtochter zufiel. In ihr erwacht der Wunsch, ein Gotteshaus in der Nähe zu erbauen.

10. August 1919

Gründung des „Ehrendorfer Kapellenbauvereins“ mit dem Ziel, Geld für den Bau einer Kapelle zu sammeln.

Sommer 1923

Durch die Hyperinflation verliert das gesamte Vereinsvermögen ihren Wert. Um der rasanten Entwertung des Geldes auszuweichen, werden ab sofort nur noch Naturalien gesammelt.

Herbst 1923

Anna Krogmann-Wassenberg schenkt der Schwesterngenossenschaft der Franziskanerinnen zu St. Mauritz ein großes Grundstück westlich des Pickerwegs. Daraufhin wird der Bau des Klosters beschlossen. Als Architekt wird Johannes Nellissen aus Münster beauftragt.

Januar 1924

Die Arbeiten beginnen. Das Grundstück wird von Bäumen befreit und für den Bau des Klosters vorbereitet. Die Aufgrabungen führen die Bewohner von Kroge-Ehrendorf durch.

13. Mai 1924

Feierliche Grundsteinlegung durch Pfarrer Stegemann aus Lohne. Schon Anfang August kann das Richtfest stattfinden.

Frühjahr 1925

Fertigstellung der Kapelle und des Klosters. Für die Beschaffung des Kapelleninventars werden erneut Spenden gesammelt. Anna Krogmann-Wassenberg allein stellt ein Fünftel der Summe zur Verfügung.

2. Juli 1925

Feierliche Einweihung der Kapelle und des Klosters. Das Kloster erhält zu Ehren der Initiatorin Anna Krogmann-Wassenberg den Namen St. Anna-Stift.

Folgejahre

Zur Einweihung ist die Kapelle mit dem Nötigsten ausgestattet. Nach und nach findet sich weiteres Inventar im Gotteshaus ein. Die Paramente werden teilweise von den Schwestern selbst angefertigt. Zu Weihnachten 1925 wird die Krippe, zu Ostern 1926 das Grab angeschafft. Im Winter 1925/26 wird die Umgebung verschönert.

16. März 1926

Einweihung des ersten Kreuzwegs. Dieser wird im Privatoratorium der Schwestern errichtet.

27. Mai 1926

Direktor Bernard Dirkmann verstirbt. Als treibende Kraft in der Planungs- und Verhandlungsphase gilt er als der eigentliche Erbauer des Klosters.

Allerheiligen 1927 bis Ostern 1928

Anlage des Friedhofs durch die Gemeinde. Das Material wurde zum größten Teil gespendet. Am 19. Mai 1928 wurden die Friedhofsstatuten vom Offizialat genehmigt.

1. Januar 1928

In der Kapelle findet die erste Taufe – noch ohne Taufstein – statt.

18. November 1928

Einweihung des zweiten Kreuzwegs. Finanziert wird der Kreuzweg in der Kapelle durch die Kollektenkasse, Einnahmen des Kaplans und den Verkauf von Ansichtskarten.

17. August 1929

Einweihung des dritten Kreuzwegs. Dieser befindet sich in den Klosteranlagen und wurde maßgeblich von Schwester Vitalina errichtet.

Ostern 1930

Carl Hoeger, über viele Jahre Pächter des Wassenberghofs, schenkt der Kapelle einen Taufstein. Das Bild über dem Taufstein zeigt eine symbolische Darstellung der Wiedergeburt aus dem Wasser und dem Heiligen Geist.