Unsere schöne Herz-Jesu Kirche erstrahlt zur Weihnachtszeit in besonders schönem Licht. Ein Team von ehrenamtlichen Helfern baut in viel Fleißarbeit alljährlich detailreich die Krippe auf. Ein herzlicher Dank geht an Manfred Schilling, Josef Barkhoff, Alfred Böckenstette, Matthias Egert und Helmut Wilhelm.
Nach den häufig zitierten Berichten des Thomas von Celano (1190 – 1260) soll die erste Aufstellung einer Weihnachtskrippe auf den hl. Franziskus von Assisi zurückgehen. In der Heiligen Nacht des Jahres 1223 habe er in einer Waldhöhle bei Greccio in der Nähe von Assisi einen lebensgroßen Wachsabdruck des „Kindes“ in einen leeren Futtertrog gelegt. Ein reicher Gutsbesitzer stellte Ochs und Esel zur Verfügung und Bauern aus der Umgebung brachten Stroh. In der Christnacht pilgerten nach der Überlieferung viele Menschen zu der Höhle, um die mit Kerzen erleuchtetet Szene zu bestaunen sowie der Weihnachtspredigt des Franziskus zu lauschen. Das war der Beginn einer langen Krippentradition des Franziskanerordens und bis heute hat die Krippenliteratur diese Legende als historischen Beleg für die „Erfindung“ der Krippe durch Franz von Assisi übernommen.
Auch und insbesondere aufgrund der Niederlassung der Mauritzer Franziskanerinnen im St. Anna-Stift Kroge hat unsere Krichengemeinde diese Tradition übernommen und seit Gründung unserer Klosterkirche eine Weihnachtskrippe aufgebaut.
Der Krippenstandort an der Sakristeiwand und im Bereich des Taufbeckens ermöglicht dem Betrachter von jedem Platz in der Kirche einen Gesamtüberblick auf der Geschehen in der Weihnacht: Im Mittelpunkt die Geburtsszene in einer Waldhöhle (-grotte) am Rande der Felder um Bethlehem. Seitlich und abseits des eigentlichen Ereignisses ist der hell erleuchtete Palast des Herodes zu erkennen. Während dort die „Großen“ der damaligen Welt ein rauschendes Fest feiern, ereignet sich vor den Augen der staunenden Schafhirten in einer abgelegenen Höhle/ Grotte ein Ereignis, das die Welt verändern wird: Christus, der Retter der Welt, ist da!
Unterhalb des Kreuzes ist eine andere Szene der Weihnachtsgeschickte ins Bild gebracht. Hier sehen wir die Verkündung des Engels an die Hirten: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr“ (Lk. 2.10.11.).
Auf der rechten Seite unterhalb der Herodes-Burg sehen wir den Zug der drei Sterndeuter aus dem Morgenland auf dem Weg nach Bethlehem: Zwei hoheitsvolle Gestalten mit einer Krone auf dem Haupt und einen orientalisch gekleideten Afrikaner. In dieser Szene wird die Bedeutung der Menschwerdung des Gottessohnes für die ganze Welt angedeutet: Christus ist der Erlöser aller Menschen, gleich welcher Rasse und Sprache. Am 6. Januar /Tag der Hl. Drei Könige) wird der Königszug zur Höhle (Grotte)= verlegt und die Verehrung für das neu geborene Kind dargestellt.
In einem Seitenfeld vor dem Altar wird nach dem 6. Januar die Flucht nach Ägypten in Szene gesetzt. Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten.“ – Der Erlöser, durch den der mächtige König Herodes seine Herrschaft gefährdet sieht, wird gerettet vor der Gewalt der Mächtigen durch die Flucht nach Ägypten.
(Text: Manfred Schilling)